Ingeborg Kumpfmüller
ohne Titel (Verabschiedungsraum) (2015)
Raumgestaltung - Stadt SalzburgStandort
Lindhofstraße, 5020 SalzburgStandort:
Lindhofstraße 8
5020 Salzburg
Architektur
2004 wurde ein Architekturwettbewerb für die Neuerrichtung des Perinatalzentrums ausgeschrieben. Diesen konnten Schwarzenbacher Struber Architekten ZT GmbH für sich entscheiden. Der Neubau umfasst Ambulanzen für Pränatalmedizin, Geburtshilfe und Neonatologie, Vortrags- und Fortbildungsräume, ein öffentliches Café, eine Bettenstation der Frauenklinik (22 Betten), eine neonatologische Intensivstation sowie Diensträume und eine Bibliothek.Künstler_in
Ingeborg Kumpfmüller
Projekt
Im Jahr 2010 realisierte Ingeborg Kumpfmüller die Arbeit „Worte“ im Stiegenhaus des damals neu gebauten Perinatalzentrums im Landeskrankenhaus. 2015 wurde auf Wunsch der Nutzer:innen der, ebenfalls von der Künstlerin gestaltete Verabschiedungsraum, in seiner Raumkonzeption erweitert und ästhetisch neu strukturiert.
Mit der überarbeiteten Raumgestaltung knüpfte Kumpfmüller an ihre künstlerische Praxis an, emotionale Ebenen von Begrifflichkeiten aufzugreifen, um dadurch neue Wahrnehmungsstrukturen analog der Funktion sprachlicher Bedeutungsräume anzubieten. Sie führte folgende künstlerische Interventionen durch, um den Raum atmosphärisch und ästhetisch zu optimieren: Sie entwarf ein Aufbewahrungsmodul für DVD-Player bzw. andere technische Geräte – auf diese Weise konnten gleichzeitig die elektronischen Anschlüsse verdeckt werden.
Weiters gestaltete sie das Waschmodul neu (Abdeckplatte, Acrylglasverblendung, zusätzliches Ladenelement), tauschte die medizinische Armatur gegen ein tiefer sitzendes, schlicht gestaltetes, gebogenes Rohr aus, ließ eine Wandnische hinter einer Verblendung verschwinden, versah das Fenster mit einer entfernbaren Vorrichtung aus satiniertem Plexiglas.
Ingeborg Kumpfmüller reagierte mit ihrer künstlerischen Raumadaption auf Wünsche des Perinatalzentrums sowie auf kontextuelle Veränderungen. Durch das Fällen eines Baumes vor dem Fenster an der Stirnseite des Raumes wurde der Blick auf eine Feuermauer frei, wodurch der für den Trauerprozess wichtige Außenbezug verändert wurde. Die Fensterverblendung mit satiniertem Plexiglas stellt eine abstrakte Verbindung mit der Außenwelt über sanft gebrochenen Lichteinfall her.
Technik
- Aufbewahrungsmodul und modifiziertes Waschmodul aus satiniertem Plexiglas
- entfernbare Fensterverblendung aus Plexiglas Satinice
- Wandarmatur
- Nischenverblendung
- Wandgestaltung