Werner Würtinger
Ohne Titel (Glasobjekt HNO-Abteilung) (1996)
Platzgestaltung - Stadt SalzburgStandort
Müllner Hauptstraße 48, 5020 SalzburgStandort:
Müllner Hauptstraße 48 48
5020 Salzburg
Architektur
Uniklinikum Salzburg, Campus LKH, Haus H, HNO, VorplatzKünstler_in
Werner Würtinger
Projekt
Der Künstler Werner Würtinger schuf eine Glas- und Stahlkonstruktion als Platzgestaltung für die HNO-Abteilung des Landeskrankenhauses Salzburg. Es handelt sich um eine verglaste „Wand“ die freistehend ist und auf der Teilweise ein Text des französichen Philosophen und Phänomenologen Meleau-Ponty zu lesen ist.
Würtinger gehört zu jener Künstlergeneration, die – auf einem traditionellen Fundament aufbauend – sich mit den zeitgenössischen Strömungen und Aufgabenstellungen der Plastik im Umfeld von Architektur und Technik auseinandersetzt. Nicht die Verneinung der Plastik und das Aufgehen des Künstlerischen im Design sind seine Entscheidung, sondern der Dialog der Kunst mit dem sie umgebenden Raum.
Ines Höllwarth
Der auf das Glas aufgebrachte Text von Merleau-Ponty lautet:
„Das Rätsel liegt darin, dass mein Körper zugleich sehend und sichtbar ist. Er, der alle Dinge betrachtet, kann sich zugleich auch selbst betrachten und in dem, was er gerade sieht, „die andere Seite“ seines Sehvermögens erkennen. Er sieht sich sehend, er betastet sich tastend, er ist für sich selbst sichtbar und spürbar. Er ist ein „Sich“, nicht durch Transparenz wie das Denken, das, was es auch immer denkt, sich selbst assimiliert, indem es als Denken konstituiert, in Denken verwandelt, sondern ein „Sich“ durch ein Einswerden, durch eine narzisstische Verbundenheit dessen, der sieht, mit dem, was er sieht, dessen, der berührt, mit dem, was er berührt, das Empfinden mit dem Empfundenen – ein „Sich“ also, das den Dingen verhaftet ist, das eine Vorder- und eine Rückseite, eine Vergangenheit und eine Zukunft hat…“
In seiner Installation vor der HNO gestaltete Werner Würtinger ein ästhetisches Interaktionsfeld von Mensch, Skulptur und Architektur über das Zusammenspiel sozialer, räumlicher und philosophischer Bezugspunkte. Zwei parallel zur Fassade verlaufende Glaswände in Edelstahlrahmen bilden eine Art meditativen Referenzraum. Textpassagen von Maurice Merleau-Ponty, die auf eine der Glaswände gedruckt sind – ursprünglich ein bewegliches Wandelement mit Steuerungsvorrichtung – begleiten die Passant*innen mit tröstenden Worten, laden ein, in diesem offenen Nachdenkraum zu verweilen.
Sabine Winkler, Begegnungen mit Kunst, Campus LKH, Nr. 17
Technik
- Stahl- und Glaskonstruktion